In Hinblick auf die Gesundheit und das Wohlbefinden ist gerne von einem ausgewogenen Säure-Basen-Haushalt die Rede. Befinden sich zu viele Säuren im Körper, kommt dieser mit dem Abbau nicht mehr hinterher.
Doch was bewirkt ein aus dem Gleichgewicht geratener Säure-Basen-Haushalt?
Generelles über Säure und Base
Um zu wissen, was es mit dem Säure-Basen-Haushalt auf sich hat, sollten die Begriffe einzeln betrachtet werden. „Säure“ und „Base“ stehen als Begriffe für das chemische Stoffverhalten im menschlichen Körper. Säuren sorgen dafür, dass positiv geladene Wasserstoffteilchen schnell in die Umgebung transportiert werden, Basen nehmen genau diese Teilchen leicht auf. Somit agieren Säuren und Basen zwar gegensätzlich, dennoch harmonieren sie dabei. Ein Widerspruch? Durchaus nicht, denn die Kombination – Puffersystem genannt – kommt beispielsweise genau so im Blut vor. Eine Säure und eine Base bilden eine Einheit.
Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt besitzt also exakt so viele Basen, die der Körper zur Neutralisierung der Säuren benötigt. Solange der Körper gesund ist, kann er das Verhältnis zwischen Säuren und Basen ins Lot bringen. Ein Zuviel wird einfach ausgeschieden. Doch die biochemischen Prozesse verlangen dem Körper eine Menge ab – er kommt irgendwann nicht mehr hinterher. Mittels des pH-Wertes kann der Wert gemessen werden. Dieser Wert gibt Auskunft über den Säure-Basen-Haushalt. Als Richtwert gilt der neutrale Wert 7, alle Werte darunter sind sauer, alle darüber wären basisch.
Die Folgen eines unausgeglichenen Säure-Basen-Haushaltes
Wird der Körper mit zu vielen Säuren „überflutet“, schafft er es nicht, diese schnell genug abzubauen. Die Puffersysteme gelangen an ihre Grenzen. Um dennoch die Funktion der Pufferkapazität im Blut zu erhalten, greift der Körper auf die Muskulatur oder die Knochensubstanz zurück, um den Abbau zu beschleunigen. Der Körper benötigt für den Abbau Calcium, Magnesium, Zink, Kalium und Mangan.
In der heutigen Zeit ist eine Übersäuerung das hauptsächliche Problem. Ein Überschuss an Säure führt zu allgemeinen Unwohlsein, Abgeschlagenheit und Antriebslosigkeit. Die Anfälligkeit für Infekte ist erhöht. Der Zustand von Haut, Haaren und Zähnen kann sich bei einer dauernden Übersäuerung verschlechtern.
Mit einer gesunden Lebensweise den Körper im Gleichgewicht halten
Einer Übersäuerung kann in erster Linie mit einer sinnvollen und ausgewogenen Ernährung entgegengewirkt werden. Wer zu 80% basische und zu 20% sauer Lebensmittel zu sich nimmt, sollte ein ausgewogenes Verhältnis herstellen können. Zu den basischen Lebensmitteln zählen etwa reife Früchte, Gemüse, Kräuter und Vollkornprodukte.
Fleisch, Fisch und Weißmehlprodukte werden eher den säurehaltigen Lebensmitteln zugeordnet. Auch verschiedene Medikamente belasten den Körper mit einer Übersäuerung. Bewegungsmangel, Stress, dauerhafte Überlastung und chronische Entzündungen sorgen ebenfalls für einen zu hohen Säureanteil im Körper.
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