Das Ashtanga ist in der großen Familie der Yogaarten eine der dynamischsten Interpretationen. Die Übungen werden zusammenhängend durchgeführt und haben einen sportlichen Charakter. Die daraus entwickelte Unterart Power Yoga erfreut sich in Fitnessstudios großer Beliebtheit.
Ein gesunder Körper führt zu einem gesunden Geist
Die Grundlage sind die Übungen, so genannte Asanas, die in einer festgelegten Reihenfolge absolviert werden. Bei mehr spirituell angelegten Arten beanspruchen sie den Körper weniger und sind meist einzeln aufeinander folgende Einheiten. Bei den mehr durch körperliche Aktivität geprägten Arten wie dem Ashtanga gehen die Übungen ineinander über und bilden eine Einheit. Das Hervorrufen der postiven Wirkung auf die Gesundheit wird mit einem konzentrierten Geist und der Begleitung jeder Übung mit einer speziellen Atemtechnik erreicht. Während sich die stärker spirituell geprägten Arten aus der Ruhe in Richtung Kraft entwickeln, führt der Weg bei den dynamischeren Varianten von der körperlichen Anstrengung in die meditativen Ebenen.
Mündliche Überlieferung auf Palmblätter geschrieben
Das Ashtanga ist eine Ursprungsversion vieler später entstandener Yogaarten. Ausgangspunkt war die Entwicklung eines der Gesundheit zuträglichen Systems in Indien, das durch mündliche Überlieferungen von Generation zu Generation weiter getragen wurde. Erste schriftliche Aufzeichnungen waren Kopien von Palmblättern, die ein indischer Gelehrter Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts in Kalkutta gefunden hat. Dort waren in der indischen Sprache Sanskrit auch die zwei Basiselemente Asana, die Körperhaltung, und das Pranayama, die Atemkontrolle, beschrieben. Mutmaßlich ist Yoga schon vor vielen Jahrhunderten praktiziert worden. Im Umfeld des Entdeckers der Niederschriften gründete sich im südindischen Mysore im Bundesstaat Karnataka das Ashtanga Yoga Research Institut, das als maßgebliche wissenschaftliche Autorität bezüglich des Ashtanga gelten kann.