Die Firma PIP wurde im Jahr 2010 aufgelöst und hatte auf der ganzen Welt mehrere Hunderttausend Brustimplantate verkauft, die mit Billigsilikon gefüllt waren. In den Einlagen kam es zu Rissen und die Frauen bekamen Entzündungen als Folge.
Vor mangelhaften Kissen warnten bereits die Mitarbeiter
Anhand von dem internen PIP-Schriftwechsel war die Problematik mit Billigeinlagen bereits längere Zeit bekannt. Die Firmenleitung wurde bereits in dem Jahr 2005 von Mitarbeitern informiert, dass es bei den Silikonkissen vermehrt zu Rissen kam. Anfang des Jahres 2006 verlangte ein Mitarbeiter eine Erklärung und teilte mit, dass unter den Chirurgen bereits über die Schwierigkeiten der PIP-Produkte gesprochen wird. Der Mitarbeiter wurde dann angewiesen, das Notwendige zu veranlassen, denn im Vergleich zum Zustand der Hüllen ist der Umsatz wichtiger. Es besteht somit der Verdacht, dass bei den Hüllen und bei dem Silikongel gespart wurde.
Wo liegt die Problematik bei den Brustimplantaten?
Der französische Hersteller PIP erhielt von Brenntag (deutscher Chemikalienhändler) Industriesilikon. Bei dem Silikon handelte es sich um ein bekanntes Material mit dem Namen Baysilone, welches in der Baubranche als Dichtungsmasse eingesetzt wird. Statt mit einem medizinischen Kunststoff wurden die Implantate von PIP mit Industriesilikon gefüllt. Nun kam es bei vielen Kissen zu Rissen und bei den betroffenen Frauen habe sich das Silikon im Körper verteilt. Die Kritiker vermuten, dass der Stoff krebserregend ist. Abgesehen von Baysilone wurden auch Rhodorsil und Silopren gefunden, wobei es sich ebenfalls um Industriechemikalien handelt.
Wie geht es nun für Betroffene weiter?
In der Zwischenzeit sind wohl bereits zwanzig Frauen mit den Implantaten an Krebs erkrankt. An dieser Stelle konnte allerdings kein Zusammenhang mit den Silikonkissen bewiesen werden. Es liegen keine offiziellen Zahlen vor, doch auch Frauen in Deutschland haben diese Einlagen. Auf der ganzen Welt sollen gut 300.000 Frauen die Produkte von PIP erhalten haben. Frankreich, Brasilien, Großbritannien, Niederlande und Deutschland forderten betroffene Frauen auf, dass diese einen Arzt aufsuchen sollen.