Muss man wirklich jeden Tag Obst essen?

Obst und Gemüse sind bekanntlich die Basis eines gesunden Tagesspeiseplanes. Zumindest in der Theorie. Wie aber sieht es in der Praxis aus? So wird behauptet, es sei nicht essentiell, tagtäglich Obst essen zu müssen. Oder etwa doch?

Wer A sagt, muss auch B sagen. Wer also Gemüse isst, sollte auf Obst nicht verzichten. So jedenfalls heißt es in der weiten Welt der gesunden Ernährung. Was aber tun, wenn man kein Obst mag oder dieses – aus welchen Gründen auch immer – nicht verträgt? Ist es da etwa sinnvoll, auf Fertigkost oder Multivitamin-Kapseln und Co. zurückzugreifen, um eine ausreichende Versorgung mit den wichtigsten Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen zu gewährleisten, die ja beispielsweise zu Hauf in Äpfeln, Birnen, Bananen etc. vorkommen?

Ein Blick auf die bekannte Ernährungspyramide gibt Aufschluss. So ist es diesbezüglich empfehlenswert,

  • sechs „Portionen“ Tee, Wasser bzw. kalorienarmer Getränke
  • fünf Portionen Obst und Gemüse
  • vier Portionen Getreide, Brot, Nüsse, Hülsenfrüchte
  • drei Portionen Milch, Milchprodukte, Fisch, Fleisch und/oder Ei
  • zwei Portionen Speiseöl bzw. -fett
  • eine Portion Süßes zu essen

Wichtig ist, dass man grundsätzlich so viel Gemüse essen kann, wie einem beliebt – ganz gleich, für welche Sorte man sich diesbezüglich entscheidet. Obst ist in diesem Zusammenhang freilich auch von einer grundlegenden Wichtigkeit, jedoch ist es hier weniger ratsam, dieses – anders, als beim Gemüse möglich – ausschließlich zu essen. Fakt nämlich ist, dass hier oftmals ein hoher Vitamin C-Anteil sowie ein hoher Säure-Anteil vorherrscht, welcher nicht von jedermann gleich vertragen wird. Mitunter haben es diesbezüglich besonders empfindliche „Genießer“ mit Sodbrennen oder ähnlichen leichteren Beschwerden zu tun. Zu berücksichtigen ist außerdem, dass Obst, sofern man es außerdem am Abend genießt, unter Umständen die Ursache für Einschlafstörungen sein kann. Die zahlreichen Vitamine bzw. insbesondere das Vitamin C haben nämlich eine leicht anregende Wirkung und „pushen“ nicht zuletzt auch den Stoffwechsel gehörig an.

Beachtenswert ist darüber hinaus, dass Obst nicht eben wenige Kalorien bzw. Stärke und (Frucht-)Zucker enthält. Sicherlich ist der Fettanteil verschwindend gering. Wer demgemäß auf die Figur achten möchte, der ist per sé gut beraten, gänzlich auf spezielle Obst-Sorten zu verzichten. So zeichnen sich Bananen, aber auch Avocados, Datteln oder Rosinen durch einen hohen Kalorienanteil aus:

  • Bananen: 96 Kalorien je 100 Gramm
  • Datteln: 290 Kalorien je 100 Gramm
  • Rosinen: 299 Kalorien je 100 Gramm
  • Avocados: 163 Kalorien je 100 Gramm

Natürlich schadet es nicht, hin und wieder auf Smoothies zu setzen, um – ganz nach Lust und Laune – eine adäquate Vitaminzufuhr durch Obst zu gewährleisten. Wie aber die Erfahrung immer wieder zeigt, sind selbst gemachte Smoothies gegenüber gekauften Produkten klar im Vorteil. Bei genauerem Hinsehen enthalten viele Fertig-Smoothies nämlich sehr wohl zusätzlichen Zucker und sind außerdem auch nicht immer frei von Konservierungsstoffen. Es lohnt sich also, genauer hinzusehen und notfalls lieber selbst zum Mixer zu greifen. Grundsätzlich bietet es sich ebenso an, auch mal „obstfreie“ Tage einzulegen und stattdessen vermehrt Gemüse zu essen.

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