Gesund und uneingeschränkt im Alter leben

In Deutschland leben immer mehr Menschen mit hohem Alter. Der demographische Wandel ist bisher unaufhaltsam vorangeschritten und viele Menschen müssen sich nun rechtzeitig um eine Absicherung im Alltag kümmern.

Besonders im Gesundheitsbereich gibt es viel zu tun und hier sind die größten Änderungen zu spüren.

Das Durchschnittsalter der Deutschen schwankt je nach Bundesland zwischen 42 und 46 Jahren.

Diagramm
(Quelle: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/Bevoelkerung.html)

Aktuelle Prognosen deuten darauf hin, dass bis 2060 über 900.000 Personen über 70 Jahre alt sein werden. Die Schätzungen basieren auf jährlichen Prognosen und zeigen einen immer größer werdenden Bedarf an Pflegepersonal und Pflegeeinrichtungen. Aber wer persönlich vorsorgt und einige Vorkehrungen trifft, kann auch im hohen Alter gesund bleiben und ohne Einschränkungen den Alltag gestalten.

1. Wohnung einrichten

Viele Menschen wollen längerfristig in ihrem Haus oder ihrer Wohnung bleiben. Wer ein Haus besitzt oder baut, der kann rechtzeitig für Veränderungen sorgen und entsprechende Einrichtungen anpassen. Ein Artikel im Acorn Blog beschreibt, dass Barrierefreiheit vor allem den Platz, die freie Bewegung und Eigenständigkeit berücksichtigen sollte. Ein Rollstuhl braucht zum Beispiel einen Radius von 150 mal 150 Zentimetern. Dafür können blockierende Möbel oder Gegenstände einen anderen Platz als mitten im Raum finden.

 

Frau geht spatzieren

Abbildung 1: Barrierefreiheit ist für Rollatoren oder Rollstühle nicht überall gegeben

Im Alter machen manche Gelenke und vor allem Knie und Hüfte oft Probleme. Eine Rampe an der Eingangstür hilft bei der Verwendung von Gehhilfen oder Rollstühlen. Eine weitere Möglichkeit liegt in Treppenliften, wenn kein Fahrstuhl möglich oder vorhanden ist. Wer nicht umziehen möchte, sollte sich mit den unterschiedlichen Liftsystemen auseinander setzen.
Weitere Möglichkeiten sind Badewannen mit Liften oder Einstiegshilfen oder einem ebenen Eingang. Viele Duschen können direkt mit dem Fußboden verbunden sein und unterstützen durch Halterungen. In der Küche sorgen gut erreichbare Arbeitsplatten mit verstellbaren Höhen für komfortable Nutzung.

2. Ernährung beachten

Im zunehmenden Alter benötigt der Körper zusätzliche Unterstützung. Da der Gesamtkörperwasserhaushalt im Alter sinkt, verspüren viele ältere Menschen weniger Durst. Doch wer zu wenig trinkt, riskiert Herz-Kreislauf-Probleme, Harnwegsinfektionen und Muskelkrämpfe. Mindestens zwei Liter Flüssigkeitszufuhr am Tag gehört für ältere Personen unbedingt zum Pflichtprogramm.

Neben der geringeren Flüssigkeitsaufnahme sollten ältere Menschen ebenfalls weiterhin auf die regelmäßige Nahrungszufuhr achten. Wer sich zu häufig von Fertiggerichten ernährt, erhält nicht alle notwendigen Inhalte wie Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien. Besonders auf ausreichende Versorgung mit Vollkornprodukten, Obst und Gemüse sollten ältere Menschen bei ihrer Ernährung achten.

Alter geniessen

Abbildung 2: Im Alter darf es auch ein wenig entspannter zugehen

Zusätzlich dazu können Nahrungsergänzungsmittel helfen, Defizite auszugleichen.
Wer Medikamente zu sich nimmt, kann zum Teil bestimmte Stoffe nicht gut aufnehmen oder gut verdauen. Die Arzneimittel können unterschiedliche Nebenwirkungen haben, die dem Körper zusätzlich zu schaffen machen. In Absprache mit dem behandelnden Arzt können dabei ergänzende Mittel die Defizite und Folgen des Alters und der Medikamente ausgleichen.
Fresubin und Fortimel unterstützen den Körper zum Beispiel bei Appetitverlust und Nährstoffmangel. Fortimel ist eine flüssige Nahrungsergänzung mit viel Eiweiß und Mineralstoffen, die am besten zwischen den Mahlzeiten zusätzlich einzunehmen ist. Es gibt auch Möglichkeiten, Fortimel als vollständige Ernährung zu nutzen, dies sollten betroffene Personen aber immer mit einem Arzt absprechen.

Fresubin ist eine Flüssignahrung mit vielen Ballaststoffen. Vitamine, Spurenelemente und Fettsäuren ergänzen die Inhalte. Dieses Mittel ist ebenfalls zwischen den Mahlzeiten einzunehmen.

Durch die Ergänzung erhält der Körper wieder Energie und unterstützt die reguläre Ernährung. Bei Erkrankungen können zusätzliche Mittel ebenfalls sinnvoll sein, damit der Körper weitere Kraft zur Bekämpfung erhält.

3. Fit bleiben

Viele ältere Menschen bewegen sich zu wenig. Schon kleinere Arbeiten im Garten oder der Gang zum Supermarkt können Probleme bereiten. Wer regelmäßige Übungen macht, die den Körper nicht überanstrengen, verringert die Sturzgefahr.
Ab 65 Jahren steigen die Zahlen der Personen, die nach Unfällen oder bei Krankheiten im Krankenhaus zu behandeln sind. Dabei können schon Kleinigkeiten helfen, um die Mobilität im Alter aufrecht zu erhalten.

Mindestens eine Nacht im Krankenhaus/letzte 12 Monate in Prozent

 

Quelle: Robert Koch-Institut 2012: GEDA 2010

Neben einer Teilnahme an Krankengymnastik-Kursen sollten ältere Personen sich in ihrem Umfeld so viel wie möglich bewusst bewegen. Dazu gehören kleinere Spaziergänge, das Auto öfter einmal stehen zu lassen oder zu versuchen ohne Aufstützen auf Armlehnen von Sesseln oder Stühlen aufzustehen. Muskelkraft und Standsicherheit nehmen Jahr für Jahr immer mehr ab. Dagegen helfen Übungen, die den Körper stabilisieren und den Geist anregen.

Weitere Maßnahmen zur Stärkung des Körpers beinhalten:

  • Muskelkrafttraining
  • Balancetraining
  • Verbesserung von Knochenstruktur und -dichte
  • Sichere Gestaltung der Umgebung
  • Selbsteinschätzung
    und Risikoverhalten

Neben der körperlichen Fitness unterstützt Bewegung die geistigen Leistungsfähigkeiten und das Wohlbefinden. Wer regelmäßig längere Spaziergänge unternimmt, kann sich vor Alzheimer und Demenz ein wenig schützen. Darüber hinaus gibt es genügend Sportarten, die auch im Alter zu schaffen sind, wie Radfahren, Nordic Walking, Aquagymnastik, Wandern oder Yoga.
Gemeinsame Sportaktivitäten verringern das Risiko der Vereinsamung und fördern den gemeinschaftlichen Austausch.

In der Ruhe liegt die Kraft, das gilt besonders auch im Alter. Sich Zeit zu nehmen und den Alltag entspannt anzugehen, kann helfen den kleineren und größeren Problemen gesundheitlicher Natur zu begegnen.

 

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