Mittlerweile ist Adipositas mehr und mehr zu einer echten Volkskrankheit geworden, die weltweit ihre Kreise zieht. Durch sie leidet nicht nur die Gesundheit, auch das Sterberisiko steigt und nicht zuletzt sinken sogar die Jobchancen.
Gerade die Industriestaaten leiden vermehrt unter dieser Entwicklung, denn beinahe jeder Zweite ist bereits übergewichtig. Obwohl dieser Trend kaum aufzuhalten scheint, so schaffen es Betroffene aber immer wieder, mit Disziplin und Durchhaltevermögen eine Veränderung herbeizuführen, Diäten zu halten oder eine wirklich dauerhafte Lebensumstellung zu erreichen, die oft auch mit großem Gewichtsverlust einhergeht. Für viele ehemals Adipositas-Betroffene ist die Problematik rund um den Körperkult damit allerdings noch nicht vorbei, denn zurück bleibt häufig viel zu viel überschüssige Haut.
Das Problem nach dem Problem
Auch nach dem Abnehmen einer erstaunlichen Menge an Kilos fühlen sich ehemals Übergewichtige oftmals nicht wohl, denn schauen sie ihren Körper im Spiegel an, so tragen sie nun meist deutlich zu viel Haut am Körper. Dieser Fall tritt insbesondere dann ein, wenn die Adipositas sehr ausgeprägt war und dementsprechend auch ein extremer Gewichtsverlust entstand. Da die Haut über die Jahre jedoch stark gedehnt wurde, kann sie sich in der Regel nicht völlig zurückentwickeln, das gilt insbesondere bei starkem Übergewicht, bei dem Bindegewebe und Haut einfach zu stark belastet wurden. Dennoch lohnt es sich immer, die Abnahme möglichst langsam und Schritt für Schritt durchzuführen, damit die Haut Zeit hat, sich zumindest so weit wie möglich zurückzubilden. Wer also innerhalb kürzester Zeit abnimmt, riskiert eher hängende Hautfalten. Trotz allem ist aber zu bedenken, dass die Rückbildung der Haut sogar noch 2-3 Jahre andauern kann, es kann also durchaus sein, dass vorhandene Dehnungsstreifen oder Schwangerschaftsstreifen in dieser Zeit noch verblassen. Etwas Geduld sollten Betroffene mit Haut und Bindegewebe also haben, bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden.
Aber auch davon abgesehen gibt es einige Möglichkeiten, die überschüssige Haut beim Abnehmen so gut wie möglich zu vermeiden:
- Muskelmasse beibehalten – gerade Radikaldiäten tragen dazu bei, dass aufgrund fehlender Nährstoffe und Kalorien auch eine Menge Muskelmasse verloren geht. Eine Folge ist auch hier oftmals überschüssige Haut, sodass sich ein entsprechendes Krafttraining anbietet.
- Versorgung mit Wasser – damit die Haut weich und elastisch bleibt, sollte sie ausreichend mit Wasser versorgt werden.
- In jungen Jahren anfangen – da die Haut älterer Menschen meist weniger elastisch ist, sollte schon frühzeitig mit dem Abnehmen begonnen werden. So stehen die Chancen am besten, dass die Haut sich zurückbilden kann.
Die Operation als effektive Maßnahme
Zu eben jenen Maßnahmen zählt vor allem der operative Eingriff, der im Grunde die letzte Instanz ist. Für Betroffene, bei denen die überschüssige Haut selbst nach Jahren mit engagiertem Krafttraining nicht verschwindet, ist dies oftmals die einzige Möglichkeit, um doch noch zum Traumkörper zu gelangen. Damit die Risiken im Vorfeld genau bewusst sind, sollten Betroffene sich ausführlich informieren, am besten direkt mit einer Beratung durch Experten.
Unter anderem bietet sich hier ein Eingriff in Form einer Bauchdeckenstraffung (auch Abdominalplastik genannt) an, damit die überdehnte Bauchdecke wieder in Form gebracht wird. Hierbei wird überschüssige Haut im Unterbauchbereich gemeinsam mit dem dazugehörigen Unterhautfettgewebe entfernt, sodass die verbleidende Haut wieder straff gezogen wird.
Grundsätzlich wird die Operation in Vollnarkose durchgeführt, der Anästhesist informiert den Patienten im Vorfeld außerdem darüber, wie lange dieser nüchtern bleiben muss. Meist dauert der Eingriff bis zu 2,5 Stunden. Viele Patienten kombinieren die Bauchdeckenstraffung außerdem noch mit einer Fettabsaugung, wodurch die Dauer auf etwa 3,5 Stunden ansteigt. Die Details zum Eingriff werden vor Beginn der Operation aber ganz genau besprochen.
- Unterschieden wird hier zwischen der Miniabdominoplastik, die sich lediglich auf den Unterbauch beschränkt und nur bei leichten Formen einer erschlafften Bauchdecke Verwendung findet
- und der kompletten Bauchdeckenstraffung, die bei starker Hauterschlaffung herangezogen wird. Bei letzterer Methode ist jedoch auch ein Schnitt in den Nabel nötig, damit dieser im Nachhinein angemessen platziert werden kann.
Ebenfalls sinnvoll in diesem Zusammenhang kann auch eine Straffung der geraden Bauchmuskulatur sein, was sich insbesondere dann lohnt, wenn ein permanent geweiteter Muskel vorliegt. Gerade nach einer Schwangerschaft kann dieser Schritt sinnvoll sein, um die Taillierung des Bauches wiederherzustellen.
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