Noch vor 20 Jahren wurden Diabetiker stets dazu angehalten, eine entsprechende Diät mit speziellen Lebensmitteln einzuhalten.
Mittlerweile ist sich die Medizin jedoch darin einig, dass die Ernährung bei Diabetes lediglich auf eine gesunde und vollwertige Basis gestellt werden sollte.
Kohlenhydrate – möglichst auf Zucker verzichten
Da bei Diabetikern der Blutzuckerspiegel kaum noch vom Körper reguliert werden kann, sollte dies bei der Nahrungsaufnahme berücksichtigt werden. Gerade einfache Kohlenhydrate aus Zucker landen sehr schnell in der Blutbahn und treiben den Blutzuckerspiegel fast sprunghaft in die Höhe. Aus diesem Grund ist es wichtig, bei der Aufnahme von Kohlenhydraten darauf zu achten, den Zuckeranteil sehr gering zu halten. Hierbei kann der glykämische Index (GI) durchaus eine hilfreiche Rolle spielen, denn dieser zeigt an, wie schnell sich bestimmte Lebensmittel auf den Blutzuckerspiegel auswirken. Komplexe Kohlenhydrate aus Vollkornprodukten und Gemüse werden hingegen nur langsam verwertet und stellen die Blutzuckerregulierung nicht vor so große Probleme. Grundsätzlich sollte der Anteil an Kohlenhydraten für die Diabetiker-Ernährung bei ca. 55% liegen.
- Einfache Kohlenhydrate aus Zucker möglichst vermeiden
- Komplexe Kohlenhydrate aus Vollkornkost und Gemüse sind unproblematisch
- 55% der Nahrung für Diabetiker sollte aus Kohlenhydraten bestehen
Fett – auf die Art kommt es an
Fett gehört zu einer gesunden Ernährung einfach dazu und sollte auch bei Diabetikern bis zu ca. 30% der Nahrung ausmachen. Trotzdem ist es wichtig, auf die Art der Fette zu achten. Während mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie in Sonnenblumenöl als gesund gelten, sollten Betroffene bei gesättigten Fettsäuren wie in Butter, Sahne und Wurstwaren aufpassen. Natürlich sind auch diese Lebensmittel nicht tabu, sollten aber weniger als 10% der Nahrung ausmachen. Einfach ungesättigte Fettsäuren wie in fettigem Fisch, Nüssen oder Olivenöl sind zudem ebenfalls empfehlenswert.
- Bis zu 30% der Nahrung kann aus Fetten bestehen
- Auf Transfettsäuren aus frittierter Nahrung oder Chips möglichst verzichten
- Gesättigte Fettsäuren nur begrenzt aufnehmen
- Mehrfach und einfach ungesättigte Fettsäuren stellen kein Problem dar
Eiweiß – auch für Diabetiker sehr wichtig
In punkto Eiweiß gelten für Diabetiker keine besonderen Regeln. Sie sollten lediglich darauf achten, dass die Eiweißlieferanten nicht durch die „Hintertür“ wieder zu viel Fett oder Zucker mit sich bringen. Mageres Fleisch, Hülsenfrüchte, Milch, Fisch und Kartoffeln sind dabei jedoch Nahrungsmittel, die ohne schlechtes Gewissen genutzt werden können.
Ein Ernährungsplan als Beispiel
Im Folgenden wird ein exemplarischer Ernährungsplan für Diabetiker aufzeigt:
MORGENS
200 Gramm Haferflocken (Vollkorngetreide, Eiweiß und Fett) plus 150 Gramm Obst (gute Kohlenhydrate) und 150ml Magermilch (Eiweiß und Fett). Ausführlichere Informationen für ein gesundes Diabetiker-Frühstück – hier.
MITTAGS
200 Gramm Nudeln plus 1 Lachsfilet plus 250 Gramm Spinat
ABENDS
2 Scheiben Vollkornbrot mit 2 Scheiben Käse plus 200 Gramm Gurke plus 1 Orange
Weitere Lebensmittel, die zu den verschiedenen Mahlzeiten kombiniert werden können, sind hier zusammengestellt.
Dieser Ernährungsplan soll exemplarisch aufzeigen, dass Diabetiker grundsätzlich auf nichts verzichten müssen. Wer also einige Ernährungsregeln beachtet, kann nach wie vor ein genussvolles Leben führen. Sollten Betroffene weitere Infos suchen, können Sie diese bei accu-check.de finden. Dort werden neben der Blutzuckermessung auch viele weitere wichtige Aspekte und Tipps für Diabetiker zur Verfügung gestellt.
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