Viele Laien denken bei Badminton an eine etwas monotone Freizeitbeschäftigung, bei der sich zwei Rentner einen Federball auf einer Wiese hin und her spielen. Dies trifft jedoch nicht zu. Badminton ist ein Wettkampfsport, bei dem es darum geht, dass der Gegner diesen Ball eben nicht erwischt.
Dabei muss keiner Mitglied eines Vereins im seit 1953 bestehenden Deutschen Badminton Verband (DBV) werden, um das Rückschlagspiel auszuüben. Viele Deutsche spielen in der Freizeit, ohne Bindung an Trainingszeiten eines Vereins. Badminton benötigt nicht viele Vorbedingungen und verbessert nicht nur die Fitness, sondern schärft auch die Sinne der Menschen.
Grundlagen
Kinder, Jugendliche, Rentner, Paare: Badminton eignet sich im Prinzip für jeden normal beweglichen Menschen. Allerdings sollten sich auch Laien zunächst die geeignete Ausrüstung, z.B. bei Captain Racket oder im örtlichen Sporthandel besorgen.
Das Herz-Kreislauf-System wird durch Badminton wie bei wenigen anderen Sportarten, beispielsweise noch beim Rudern, angeregt. Schon wer zum Beispiel zweimal in der Woche eine halbe oder ganze Stunde Badminton spielt, kann das Level seiner Fitness spürbar erhöhen. Doch wie genau wirkt sich Badminton auf die einzelnen Bereiche des Körpers aus?
Reaktion, Reflexe, Varianten des Spiels
Durch die Reaktionen auf die Schläge der Gegner oder des Gegners werden zunächst die Koordination, die Balance und das Gleichgewicht geschult. In der Regel wird der Sport zu zweit durchgeführt. Es können aber auch Doppel gespielt werden, bei denen zwei Paare sich gegenüberstehen. Auf dem mit Abmessungen von 13,40 auf 6,10 recht kleinen Feld (deutlich kleiner als beispielsweise beim Tennis) müssen die Spieler von der Reaktion zum reflexartigen Handeln gelangen.
Die Sportart hält sogar noch eine Steigerung der Schnelligkeit für Fortgeschrittene bereit. Diese können beim Speed Limit an ihre Grenzen. Hierbei wird ein Vollgummiball gespielt, der mit bis zu 300 Kilometern pro Stunde durch die Luft saust. Eine weitere Variante des populären Rückschlagspiels, welches die Konzentration fördert, ist das Black Minton. In einer dunklen Halle wird ein spezieller, leuchtender Shuttlecock (= Name des Badmintonballs) verwendet, der durch Schwarzlicht sichtbar gemacht wird.
Kalorienabbau und Muskeltraining
Die häufigen Richtungswechsel, die unablässigen Sprints und die Rumpfdrehungen sind charakteristisch für Badminton. Aufgrund dieser Bewegungsabläufe werden die Gesäß- und die Beinmuskeln beansprucht und trainiert. Darüber hinaus fördert ein Badmintonspieler seine Rumpf- und Bauchmuskeln, die durch das Drehen des Körpers zum Einsatz kommen. Außerdem entwickelt sich die Muskulatur der Waden weiter.
Ausdauer und Sprungkraft werden durch diese rundum wirkende Sportart insgesamt befördert. Frauen verbrennen beim Badminton durchschnittlich etwa 288 Kalorien, Männer unter denselben Bedingungen bis zu 344 Kalorien. Vorsichtig sollten Menschen sein, welche bereits gravierende Probleme mit den Gelenken haben. Die abrupten, rapiden Bewegungen der
- Hände
- Knie
- oder Füße
beanspruchen die Gelenke überdurchschnittlich. Hierbei ist insbesondere das Schuhwerk wichtig. Die Stützmuskulatur sollte zumindest auf Normalniveau vorhanden sein, da sonst Schäden am Rücken drohen. Überdies können die Schultern überbelastet werden.
Regeln und Kleidung
Die bereits eingangs erwähnte Kleidung sollte leicht und atmungsaktiv sein. Die Schuhe dürfen nicht rutschen, die Schläger sollten leicht sein. Letztere sind für Anfänger ab bereits 20 Euro zu haben. Je nach Benutzung sollte man die Seiten rechtzeitig Nachspannen lassen. Die Schuhe kosten etwa 50 bis 100 Euro, die Badmintonbälle sind in Sechser-Packungen schon unter 10 Euro zu bekommen. Nicht vergessen sollte man, dass die Courts in den Hallen meist eine gewisse Gebühr kosten.
Der Ball muss auf der eigenen Hälfte des Spielfelds vom Boden ferngehalten werden und sollte beim Gegner auf den Boden fallen. Seit 2006 werden regulär zwei Sätze bei einem Match ausgespielt. Gewonnen hat die Person oder das Paar, welches zuerst 21 Punkte erreicht hat. Dabei wird jeder Fehler des Gegners als eigener Punktgewinn verbucht.
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