Wasser in den Beinen: Ursachen und was kann dageben tun?

Wasser in den Beinen kann vielfältige Ursachen haben wie zu wenig Bewegung, krankhafte Fettpolster, Lymphödeme, Venenleiden oder Herz- und Nierenleiden.

Die Ursachen

Wassereinlagerungen im Gewebe, die auch unter dem medizinischen Begriff Ödeme bekannt sind, entstehen auf verschiedene Arten und sind oft Folge einer Erkrankung. So können Durchblutungsstörungen die Ursache sein, die häufig aufgrund einer Venenschwäche oder durch Probleme in den Lymphgefäßen auftreten. Mitunter führt aber auch eine übermäßige Bildung von Fettgewebe (Lipödem/Reiterhosensyndrom) bei Frauen zu geschwollenen Beinen. Darüber hinaus können Krebsleiden, Organerkrankungen und Stoffwechselstörungen ebenso Auslöser für geschwollene Beine sein wie zu wenig Bewegung. Doch häufig tritt Wasser in den Beinen auch während einer Schwangerschaft oder durch Verletzungen auf.

Auch wenn von Wassereinlagerungen oft nur die Knöchel, Unterschenkel und Füße betroffen sind, so können sich Ödeme dennoch im ganzen Bein bis zur Hüfte hin ausbreiten.

Auslöser für Wassereinlagerungen in beiden Beinen können sein:

  • Bewegungsmangel
  • Herz- und Nierenschwäche
  • Lipödem
  • Diabetes
  • Eiweißmangelödeme
  • Lebererkrankung
  • Vergiftungen und Allergien
  • Hormonschwankungen aufgrund von Schwangerschaft oder vor der Regelblutung
  • Hormonstörungen durch Nebennierenerkrankungen oder einer Schilddrüsenunterfunktion
  • Krebstherapien
  • Infolge von Operationen
  • Alkoholmissbrauch

Doch auch Medikamente wie z.B. Diuretika, Kalziumantagonisten, nichtsteroidale Antirheumatika, hormonelle Verhütungsmittel sowie kortisonhaltige Mittel und Hormonersatzpräparate können neben Abführmitteln Ödeme in beiden Beinen hervorrufen.

An einem oder an beiden Beinen treten Schwellungen häufig auf durch:

  • Venenleiden hier insbesondere durch chronische Venenschwäche, tiefe Venenthrombose, Krampfadern oder Venenentzündungen
  • Infektionen
  • Ischämie (Mageldurchblutungen in den Arterien)
  • Tumore

Wann wird ein Arztbesuch notwendig?

Treten örtlich begrenzte, kleine Ödeme auf wie beispielsweise eine Schwellung nach einem Insektenstich, kann diese selbst behandelt werden. Ein Arzt hingegen sollte immer dann aufgesucht werden, wenn es sich um größere oder anhaltende Wassereinlagerungen im Gewebe handelt, denen nicht selten eine Erkrankung zugrunde liegt.

Wasser in den Beinen: Selbstbehandlung

Je nach Erscheinungsbild und Ursache können verschiedene Maßnahmen in der Selbstmedikation unterstützend hilfreich sein:

Hochlagern der Beine

Um im Knöchelbereich Stauungen zu vermindern und den Abtransport von bereits vorhandenem Wasser zu beschleunigen ist ein Hochlagern der Beine empfehlenswert. In der Nacht sorgt ein spezielles Venenkissen für Schlaf.

Kühlung lindert Beschwerden

Wurde die Flüssigkeitseinlagerung durch eine Entzündung hervorgerufen, können Kaltkompressen oder auch kühle Umschläge sehr hilfreich sein.

Kompression

Bei Wassereinlagerungen oder schweren Beinen aufgrund einer Venenschwäche oder Beinvenenthrombose sollten maßangefertigte Kompressionsstrümpfe konsequent Tag und Nacht getragen werden.

Die rezeptfreie medikamentöse Behandlung

Grundsätzlich ist bei Wasser in den Beinen jede Selbstmedikation zunächst mit dem behandelten Arzt abzusprechen. So auch die Einnahme von mild wirksamen Medikamenten, die auf pflanzlicher Basis beruhen oder das Trinken eines Arzneitees. Für die Entwässerung in den Beinen kann zum Beispiel Schachtelhalmkraut, Birkenblätter, Brennnessel und Wacholderbeerenöl zum Einsatz kommen. Als klassische Wirkstoffkombination stehen u.a. Hauhechelwurzel + Bohnenhülsen + Birkenblätter zur Verfügung.

Bei einer Venenschwäche zur Verbesserung der Gefäßabdichtung können wiederum pflanzliche Extrakte aus rotem Weinlaub oder Rosskastaniensamen in Form von Kapseln oder Tabletten eingenommen werden. Auch Rutosid, Aescin und Mäusedornwurzel finden unterstützend Anwendung bei schweren Beinen.

Ärztliche Behandlung

Bei den Behandlungsmöglichkeiten von Wasser in den Beinen ist je nach Ursache nicht nur eine gezielte Therapie der Erkrankung, sondern auch eine Symptombekämpfung erforderlich, die durch physikalische Therapieansätze behandelt wird mit Druckmassagen, Lymphdrainagen und Kompressionsstrümpfen bei Bewegungsmangel, Venenerkrankungen, Entzündungen oder Lymphsystemverletzungen. Des Weiteren kann eine medikamentöse Behandlung mit Diruetika bei Wasser in den Beinen erfolgen, wenn die Ursache eine Herzmuskelschwäche oder eine Störung der Leber- und Nierenfunktion ist.

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